Page 21 - Ditisit-Oktober 2022
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WWW.DITISIT.DE                 Dit is’ een Theater                                   Ausgabe 24  21

         bleiben im Berliner Theater-Ge-  sonderen Blick für Geschichten
         dächtnis. Im Jahre 2020 über-  und Künstler - in guter Renais-
         gab Filohn das Zepter an Gunt-  sance-Tradition.
         bert Warns, nach 43 Jahren am   Ebenso wie die architektoni-
         Theater.                  schen Details des Theaters,
        „Guntbert stand ganz oben auf   die unglaublichen Intarsien, die
         der Liste meiner Wunsch-Nach-  edlen Hölzer der Verkleidung
         folger, weil er das Zeug dazu hat,  und natürlich die 100-jährige
         ein Team zu bilden“, erzählte   History des Hauses, der Mann
         Filohn gegenüber der BZ 2019.  und sein Team atmen die Ber-
         Warns, auch bisher kein Unbe-  liner Theater-Tradition.
         kannter, zeigte er doch in zahl-  Wir sind gespannt auf die Komö-
         reichen Kinoproduktionen, TV-  die mit Musik „Happy End“ aus
         Filmen und Serien und natürlich   dem Jahre 1929, welche aus der
         auf vielen Theater-Bühnen sein   Feder der „Dreigroschenoper-
         schauspielerisches Können. Ins-  Werkstatt“ von Kurt Weill, Ber-
         gesamt über 70 Film- und Fern-  tolt Brecht und Elisabeth Haupt-
         sehproduktionen und knapp   mann stammt, anlässlich des
         40 Theaterprojekte Erfahrung   Geburtstages des Hauses.
         brachte der Mann mit.    „Happy End“ ist ein dreiaktiges
         Die Wahl des neuen Intendanten   Songspiel, das 1929 als Nach-
         scheint gelungen. Aufsehenerre-  folgeprojekt zur erfolgreichen
         gende Erfolge als Theaterleiter   Dreigroschenoper entstand.  Be-
         hat Guntbert Warns bereits, trotz   kannt wurden aus der Komödie
         des geradezu desaströsen Um-  Melodien wie „Surabaya John-
         feldes im Zuge der Pandemie.  ny“, der „Bilbao-Song“, der „Ma-
         So zum Beispiel die Vielbeach-  trosen-Tango“ und der „Song
         tete und Überragende Inszenie-  von Mandalay“. Zu sehen ab 18.
         rung von Anthony McCartens   Oktober 2022, genau 100 Jahre
        „Die zwei Päpste“, stark und   nach der allerersten Aufführung
         eindrucksvoll mit Walter Kreye   im Renaissance.
         und Walter Sittler besetzt oder   Das Theater wird damit selbst-
         das Stück „Der Sohn“ mit der   bewusst und erfolgreich einen
         Talententdeckung Moritz Carl   weiteren Meilenstein in die Ge-
         Winklmayr, beide sind unter sei-  schichte der Theaterstadt Berlin
         ner Regie entstanden und beide   setzen, da sind wir uns sicher.
         sind unbedingt sehenswert.                    (red)  Seit 2020 neuer Intendant des Renaissance-Theaters: Guntbert Warns.
         Warns beweist hier seinen be-                       Foto: Imago










































         Ein Fest für Art-Déco-Fans und Theaterfreunde - der Große Saal mit Blick auf die Bühne. Foto: Renaissance-Theater Berlin
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