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ZITRONENFALTER LÄUTEN knapp

DEN FRÜHLING EIN

SCHÖNHEIT IN
ERSTER SCHMETTERLING DES JAHRES GEFAHR
FLIEGT WIEDER Laut Rote-Liste-Zentrum
Deutschlands gelten 49 Prozent
der Tagfalter-Arten in Deutschland
als „selten“ bis „ausgestorben
Wenn die Tage wärmer werden und die Sonne scheint, zeigt sich der erste Schmetterling des oder verschollen“. 47 Prozent sind
Jahres: Der knallgelbe Zitronenfalter (Genopteryx rhamnis) lässt sich mit seinem typischen Flug – in den Kategorien „mäßig häufig“
bis „sehr häufig“ eingestuft. Der
mal steigt er hoch, dann lässt er sich fallen – in Parks und Gärten blicken. Zitronenfalter steht auf der Roten
Liste der Tagfalter noch in der
Kategorie „ungefährdet“. Andere
Die kräftige Frühlingsfarbe ten Weibchen werden in wildem Tagfalter haben es schwerer als
haben dabei nur die Männchen, Flug von den Männchen verfolgt. er: Denn Feuchtwiesen, Mager-
und Trockenrasen, strukturierte
weibliche Falter haben ein grün- Während der Balz steigen sie Gebüsch- und Waldränder, die
Lebensräume vieler spezialisierter
lich-weißes Flügelkleid. Die Flü- oft bis hoch in die Baumkronen Tagfalter, werden immer seltener.
gel beider Geschlechter erinnern hinein, so kann man die spekta-
mit ihren deutlich hervortreten- kulären Flugmanöver der zarten Die Deutsche Wildtier Stiftung
den Adern an Baumblätter. In der Tiere beschreiben. schützt Lebensräume für
Tagfalter, zum Beispiel auf
Flügelmitte haben Männchen Nahrung liefern Frühblüher wie den Flächen des Nationalen
Naturerbes in Mecklenburg-
wie Weibchen einen orangefar- Seidelbast, Salweide und Ler- Vorpommern.
benen Fleck. chensporn mit ihrem süßen Nek-
Dass Zitronenfalter die ersten tar. Im Sommer, wenn die neue
Schmetterlinge sind, die bereits Faltergeneration geschlüpft ist, nur die ersten, sondern auch die
im März ihre Winterverstecke sind Blutweiderich und Kohldis- letzten Tagfalter, die wir in der
verlassen, liegt daran, dass tel nahrhafte Nektarquellen. Die Natur beobachten können: Mit
sie die kalten Monate als aus- grün-, porzellanartig glänzen- einer Lebenszeit von zehn Mona-
gewachsene Falter – und nicht den Raupen des Zitronenfalters ten werden sie von allen Tagfal-
als Ei, Raupe oder Puppe – in fressen dagegen ausschließ- tern am ältesten. Ab September
einer Starre verbringen. lich an Faulbäumen und Kreuz- suchen sie sich Überwinterungs-
Klettern die Temperaturen auf dorn-Arten. Das ist übrigens das plätze in Baumspalten, an der Un-
um die 14 Grad, sind sie sofort Kennzeichen vieler Schmetter- terseite eines Brombeerblattes
voll flugfähig. Nach dem Winter lingsarten: Ihre Raupen sind auf oder in einer Efeuhecke, bis sie
brauchen sie Nahrung, um Ener- ganz bestimmte Futterpflanzen uns im nächsten Frühling wieder
gie zu tanken. Und die Paarungs- spezialisiert. mit ihrer Farbenpracht erfreuen.
zeit steht an: Die paarungsberei- Zitronenfalter sind übrigens nicht Jenifer Calvi

Frühjahrs-Kost: Der Lerchensporn ist eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten im Frühling, auch für den Zitronenfalter.
Fotos: dws/Sophie Lokatis